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Winterwanderung: Welche Ausrüstung benötigst Du?

WInterwanderung in den Bergen
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Der Sommer ist vorbei und langsam aber Sicher wird es Winter. Wenn Du trotzdem die Natur genießen möchtest, dann sind Winterwanderungen genau das Richtige für Dich.

In unserem Ratgeber erfährst Du alles über Deine Winterwanderdung. Von der Ausrüstung bis hin zur Planung.Du lernst was zum Beispiel Gamaschen sind und ob Deine Ausrüstung aus dem Sommer auch für den Winter geeignet ist.

Weiteres nützliches Wissen und worauf Du unbedingt Acht geben musst erfährst Du hier.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Winterwanderung ist anders als im Sommer.
  • Plane die Tour gut und überschätze Dich nicht.
  • Deine Ausrüstung aus dem Sommer kannst Du verwenden und für den Winter aufstocken.
  • Ziehe Dich im Zwiebelprinzip an.

Hintergründe: Was Du über Winterwanderungen wissen solltest!

Damit Du eine Vorstellung davon bekommst, wie eine Winterwanderung aussieht, haben wir Dir das wichtigste Zusammengefasst.

Was ist der Unterschied zu einer Wanderung im Sommer?

Zum einen gibt es einen großen Unterschied in der Temperatur. Ein Winter in Deutschland hat durchschnittlich 4,1 Grad. Möchtest Du allerdings in den Bergen wandern gehen, kann es schnell -10 Grad haben.

Zum anderen sind Winterwanderungen herausfordernder. Vor allem im Schnee kannst Du leicht abrutschen. Eine Winterwanderung benötigt also mehr Vorbereitung.

Was ist besonders an einer Winterwanderung?

Wandern im Winter ist besonders. Es hat etwas Magisches an sich, durch verschneite weiße Täler zu laufen. Es ist komplett ruhig und die Landschaft, die Du aus dem Sommer kennst, hat sich komplett verändert.

Sind Winterwanderungen anstrengender?

Wandern im Winter ist nicht viel anstrengender als im Sommer. Bist Du länger unterwegs, zum Beispiel beim Trekking, dann wiegt die Ausrüstung ein bisschen mehr. Außerdem benötigen zugeschneite und gefrorene Wanderwege viel Konzentration und Aufmerksamkeit.

Aber keine Sorge, vor allem Touren mit wenig Höhenmetern sind ebenso leicht wie im Sommer.

Brauchst Du eine komplett neue Ausrüstung für den Winter?

Nein, Teile Deiner Ausrüstung aus dem Sommer kannst Du genauso gut auch im Winter verwenden. Viele Teile wie Handschuhe und Winterjacke befinden sich in jedem Kleiderschrank. Oftmals lassen sich diese auch für den Winter aufstocken.

Zum Beispiel kannst Du zu Deinem Rucksack eine Regenhülle oder für Deine Wanderschuhe Gamaschen dazu kaufen.

Welche Materialien wärmen am besten?

Obwohl Du Dich bei Deiner Wanderung bewegst, ist es wichtig, den Körper warmzuhalten. Vor allem Materialien wie Merino-Wolle und Daunen sind ein guter Wärmespeicher.

Wandern im Winter: Deine Ausrüstung Must-haves!

Wandern im Winter ist ein neues Abenteuer. Wichtig ist eine gute Ausrüstung und Planung. Gerade für Anfänger ist dies eine Herausforderung. Damit Du nichts vergisst, haben wir die wichtigsten Ausrüstungs-Teile für Dich in unserer Packliste zusammengefasst.

Was ziehe ich im Winter zum Wandern an?

Prinzipiell solltest Du Dich im Winter nach dem Zwiebelprinzip anziehen. Das bedeutet, dass Du viele verschiedene Schichten Kleidung übereinander anziehst.

Wenn Dir dann zu warm ist, kannst Du Schicht für Schicht ausziehen.

Schneeschuhe-Wandern im Winter.

Ist der Schnee bei Deiner Winterwanderung zu tief, müssen Schneeschuhe, Steigeisen oder Grödel getragen werden.

Kleidung:

Funktions-Unterwäsche

Da die Unterwäsche direkt auf der Haut aufliegt, hat sie die Funktion die Feuchtigkeit schnell nach Außen zu transportieren.

Diese besondere Unterwäsche ist atmungsaktiv und meistens auch thermisch. Das bedeutet, dass sie schnell Feuchtigkeit nach außen abgibt und schön warm hält. Meistens besteht Funktions-Unterwäsche aus Sportmaterialien.

Unterwäsche aus Baumwolle ist das falsche Material zum Wandern. Es saugt sich schnell mit Schweiß voll. Meistens erkältet man sich dadurch.

Wandersocken

Für Wanderschuhe gibt es extra Wandersocken. Diese sind so genäht, dass keine drückenden Nähte zu Blasen führen können.

Für den Winter gibt es dicke Wandersocken mit Merino-Woll-Anteil.

Fleecejacke

Die Fleecejacke übernimmt den Wärmenden Part. Es gibt sie als Jacke oder auch als Pullover. Fleece gibt es in verschiedenen stärken. Für eine Winterwanderung solltest Du mindestens ein Fleece der Stärke 150 tragen. Hier kommt es allerdings auch darauf an, wo Du wandern gehst und wie schnell Du frierst. Das ist bei Jedem individuell.

Winterjacke

Eine wasserdichte und winddichte Winterjacke ist ein Muss im Winter. Sie schützt Dich vor den Wettereinflüssen wie Wind und Regen. Sie bildet die oberste Schicht, welche Du anziehen wirst. Ist Dir immer noch zu kalt, kann eine Daunenjacke Abhilfe Leisten. Wichtig: Daunenjacken sind nicht wasserdicht. Du musst sie unter Deine Winterjacke ziehen. So hält sie Dich schön warm.

Hose

Eine Jeans ist für eine Wanderung im Winter nicht geeignet. Am besten ist eine wasserabweisende, atmungsaktive, leicht gefütterte Wanderhose. Auch Schneehosen sind möglich. Allerdings sind diese nur für harte und lange Touren gedacht.

Welche Schuhe brauche ich für eine Winterwanderung?

Möchtest Du nicht gerade die Zugspitze erklimmen, kannst Du oftmals Deine Schuhe aus dem Sommer auch für den Winter verwenden. Gute wasserdichte, stabile Schuhe sind perfekt für Deine Wanderung im Winter geeignet. Diese Schuhe sind oftmals atmungsaktiv und haben eine gute Steifigkeit. Das bedeutet, die Sohle lässt sich nicht so leicht knicken.

Am besten sind hochgeschlossene Schuhe. Stiefel brauchst Du nicht direkt.
Was sind Gamaschen? 

Gamaschen  werden an Deinem Schuh befestigt. Von Dort ziehst Du sie wie eine Socke über Deine Hose. Sie können bis zu Deinem Knie reichen und bestehen aus wasserdichten Material. Deswegen schützen sie Dich vor der Nässe.

Gamaschen benutzt Du, wenn Du durch eine hohe Schneedecke laufen musst und keine Nasse Hose haben möchtest bzw. kein Schnee in Deine Schuhe kommen soll. Vor allem für eine Wintertrekking-Tour sind Gamaschen hilfreich.

Was ist ein Grödel?

Zu Beginn: Ein Grödel ist ein Halbsteigeisen. Du kannst es unter dem Schuh befestigen. Es dient dazu, dass Du auf vereisten und rutschigen Untergründen halt findest. Mit seinen kleinen Zinken bohrt sich der Grödel in das Eis und bietet Dir Stabilität. Grödel sitzen nur hinten an der Ferse, wohin gegen Steigeisen über den ganzen Fuß gehen.

Gödel oder Steigeisen?

Grödel benutzt Du, wenn Du über Schneefelder läufst oder über eine vereiste Fläche. Sie lassen sich an jedem Schuh befestigen und bieten Dir Halt. Steigeisen hingegen benutzt Du häufig bei Hochtouren durch das Alpengebirge. Auch wenn Du Gletscher überqueren möchtest, ist ein Steigeisen gut geeignet.

Mütze, Handschuhe, Schal

Besonders wichtig ist es, den Kopf warmzuhalten. Über ihn entflieht die meiste Körperwärme. Deswegen ist die Mütze ein Must-have. Auch ein dünner Schal ist angenehm beim Wandern. So kannst Du nicht nur Deinen Hals, sondern auch Deinen Nacken vor der Kälte schützen.

Bei den Handschuhen kannst Du zwischen etwas dünneren und dickeren, wasserabweisenden Fingerhandschuhen wählen. Ganz warm sind dann die Fäustlinge. Diese sind allerdings auch eher unpraktisch, da Du mit ihnen nicht so gut greifen kannst.

Wanderstöcke

Die Teleskopstöcke aus dem Sommer werden mit sogenannten Tellern versehen. So hast Du auch im Schnee noch guten Halt. Eine mögliche Alternative sind Skistöcke, diese lassen sich allerdings nicht verkleinern und deswegen nicht in Deinem Rucksack verstauen.

Rucksack mit Regenhülle

Ja nach Tour-Länge benötigst Du unterschiedlich große Rucksäcke. Wichtig ist, dass Du Dein gesamtes Gepäck unter bekommst. Vor allem im Winter ist eine Regenhülle für den Rucksack wichtig. Bei den meisten größeren Rucksäcken, wie zum Beispiel Trekkingrucksäcken ist die Regenhülle mit inbegriffen. Auch wasserdichte Rucksäcke sind eine gute Option.

Tendenziell brauchst Du für den Winter einen größeren Rucksack, da Dein Gepäck mehr Platz benötigt.

Weiteres Zubehör für Deine Winterwanderung:

GPS Gerät 

Das GPS Gerät bestimmt Deine Position und zeichnet Deine zurückgelegte Strecke auf. Zum einen, können so Touren von zum Beispiel Freunden nach gewandert werden, zum anderen Hilft es verschollene Menschen wiederzufinden. Es gibt spezielle Rucksäcke, welche ein GPS Signal inbegriffen haben. Die Bergrettung kann die verschwundenen oder verletzten Menschen deswegen leichter finden.

Schlafsack

Möchtest Du in einer Hütte übernachte, darf der Hüttenschlafsack nicht fehlen. Informiere Dich im Vorhinein, welche Hütten im Winter geöffnet sind. Möchtest Du draußen übernachten, gibt es sogenannte Mumienschlafsäcke. Bei ihnen schaut nur Dein Gesicht raus. Sie besitzen eine Kapuze und sind wie Dein Körper geformt.

Oft sind sie mit Daunen gefüllt, um gut warmzuhalten.

Stirnlampe

Im Winter wird es früh dunkel und später hell. Hast Du Dich mit Deiner Tour verschätzt oder gibt es in Deiner Schlafunterkunft kein Licht, ist eine Stirnlampe praktisch.

Sitzkissen

Möchtest Du Dich ausruhen, ist ein Sitzkissen sehr praktisch. Es halt Dich warm und Du unterkühlst Dich nicht.

Thermosflasche

Neben Deiner Wasserflasche solltest Du für die kalte Jahreszeit auch eine Thermosflasche mitnehmen. Warme Getränke wie Tee oder Kaffee halten sich in dieser Flasche für lange Zeit warm und können Dich in der Pause aufwärmen.

Sonnenbrille

Man denkt es kaum, aber es gibt auch sonnige Wintertage. Durch den Schnee wirkt die Sonne viel heller und Du wirst geblendet.

Taschenmesser

Ein Taschenmesser ist immer gut dabei zu haben.

Gefrierbeutel als Nässeschutz

Damit  Dein Handy, wichtige Papiere und Dein Portemonnaie nicht nass werden, kannst Du sie in einen Gefrierbeutel einwickeln. Dieser hält die Feuchtigkeit ab.

Erste-Hilfe-Set

Passiert ein Unfall oder verletzt Du Dich und Du bist mitten im Nirgendwo? Dann kannst Du Dich mit Deinem Erste-Hilfe-Set erstversorgen.

Rettungsdecke

Für den Notfall solltest Du eine Rettungsdecke dabei haben. Diese hält Dich oder Andere warm. In den meisten Fällen ist sie in einem Erste-Hilfe-Kasten enthalten.

Sturmfeuerzeug

Dieses Feuerzeug funktioniert auch, wenn es nass ist oder sehr windig.

Blasenpflaster

Wenn Du Dir auf einer Tour eine Blase läufst, sind Blasenpflaster Deine Rettung. Sie sind dicker als normale Pflaster und Schützen die Wunde.

Telefon

Neben dem Handy solltest Du auch ein Outdoor-Telefon mitnehmen. Nicht immer hast Du auf dem Berg Empfang. Wichtige Telefonnummern, sollten im Handy gespeichert sein und auf einen Zettel geschrieben werden, falls der Akku schwach wird.

Was Du sonst noch über Winterwanderungen wissen solltest

Damit Dir im Notfall nichts passiert, haben wir Dir die wichtigsten Dinge auf die Du bei deiner Winterwanderung achten musst zusammengefasst.

Pause bei der Winterwanderung.

Überschätze Dich nicht. Mache lieber Pausen.

Typische Fehler beim Wandern

Die meisten Unfälle passieren durch Selbstüberschätzung, schlechte Planung oder Zeitdruck. Die richtige Vorbereitung ist also überlebenswichtig.

  1. Plane Deine Tour. Kannst Du Dein Tempo schlecht einschätzen, plane lieber etwas mehr Zeit ein. Zur Planung gehört auch die Unterkunft. Informiere Dich, ob im Winter die Hütten aufhaben und wo es Schlafmöglichkeiten gibt.
  2. Schaue nach dem Wetter. Wenn das Wetter schlecht ist, kann es auf dem Berg schnell gefährlich werden. Beachte deswegen gesperrte Wege und höre auf Aufstiegsverbote.
  3. Plane immer Kraftreserven für den Abstieg ein. Wird es Dir zu viel, tritt schon früher den Heimweg an. Überschätze Dich nicht. Im Winter musst Du zudem die Dunkelheit im Blick behalten.
  4. Lawinen-Gefahr ist in den Bergen immer gekennzeichnet. Hier solltest Du nicht wandern. Auf gekennzeichneten Wanderwegen besteht meist keine Gefahr. Solltest Du abseits von den regulären Wanderwegen wandern, solltest Du eine Lawinenausrüstung mit Dir führen.

Was Du beim Wandern im Winter beachten musst

Wandern im Winter ist anders als im Sommer. Deswegen:

  1. Plane Deine Tour gut.
  2. Informiere Dich über das Wander-Gebiet und die Hüttenöffnungszeiten.
  3. Schaue nach dem Wetter und der Temperatur.
  4. Nimm die richtige Ausrüstung und Kleidung mit.
  5. Die Verpflegung sollte gut geplant werden.

Wichtige Telefonnummern

Damit Du im Notfall schnell handeln kannst, ist hier eine Liste mit wichtigen Telefonnummern. Speicher diese ab und führe sie auf einem extra Zettel mit Dir.

Europaweiter Notruf: 112

Bergungsrettungsdienst Österreich: 140 (aus dem Inland)

Weitere Telefonnummern findest Du hier: https://www.alpenverein.de/services/dav-services/alpine-telefonnummern_aid_10705.html?PkgArticleCmsident=10705

Fazit

Eine Winterwanderung ist wunderschön, benötigt aber gute Vorbereitung. Damit Dir nicht kalt wird, musst Du Dich nach dem Zwiebelprinzip anziehen und Deine Ausrüstung vor dem Nassen schützen. Deine wichtigen Dokumente am besten immer digital und auf einem Blatt Papier mitführen. Abschließen: Halte Dich an die Regeln und genieß deine Winterwanderung!

Weiterführende Recherchequellen

 

Lawinenausrüstung: https://www.keller-sports.de/guide/lawinenausruestung/

Winter-Tour Zeitmanagement: https://www.alpenverein.de/Gehzeitrechner/

Packliste Sommer

Anne Griesel

Anne Griesel

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